"Ich würde Jesus meinen Hamster zeigen"
„Warum soll man heute noch seine Kinder im Glauben erziehen?“
Mit dieser Frage beginnt das Buch der Journalistin und Autorin Christine Schniedermann. Sie nimmt Eltern mit vielen Beispielen aus ihrem eigenen Familienleben auf eine Reise durch eine religiöse Kindheit. Dabei zeigt sie auf, wie kirchliche Traditionen heute in der Familie gelebt und gestaltet werden können. Die Vermittlung von Werten, die für den sozialen Zusammenhalt wichtig sind, überzeugt die zweifache Mutter dabei am meisten am Glauben.
Das Buch ist in 24 kurze Kapitel unterteilt: allgemeine Gedanken zur Taufe, zu Beten, Ritualen und Gottesdienstbesuch wechseln sich ab mit eigenen Erfahrungen und Tipps für die Gestaltung des (katholischen) Kirchenjahres oder der Erstkommunionvorbereitung. Wie der Titel verspricht, ist das mitunter ziemlich witzig. Es gibt kaum Illustrationen, dafür Rubriken wie „Kurz erklärt“ und einige Rezeptideen. Die Berichte aus einem Familienleben mit ungetauftem Ehemann und Kindern, die keineswegs immer gerne in den Gottesdienst gehen, haben eine große Lebensnähe. Dabei lässt die Autorin immer wieder auch kritische Perspektiven auf die real existierenden Familienangebote von Gemeinden einfließen.
Das Buch eignet sich gut für eine abschnittweise Lektüre, wenn zuhause bzw. im Kirchenjahr das entsprechende Thema gerade „dran“ ist. Im Anhang findet sich eine Buchliste für die eigene Vertiefung oder an die Hand von Kindern. Das bereits im Frühjahr erschienene Buch schließt mit einem Ausblick auf die Coronaweihnacht 2020, der nun leider wieder ganz aktuell klingt.
Das Buch kostet 16 Euro, erschienen ist es im Herder Verlag. Aufgrund zahlreicher Hinweise für die Advents- und Weihnachtszeit empfehlen wir es als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk im Adventskalender für Eltern und Pat:innen noch junger Kinder, denen an der christlichen Erziehung ihrer Kinder gelegen ist, oder zur Taufe oder Erstkommunion.